180 kg Leergewicht, 55 Studierende im Team, die über 32.500 Arbeitsstunden in die Entwicklung und Konstruktion investierten – die reinen Fakten zum Al‘ 16, dem neuesten Rennwagen in der zehnjährigen Geschichte des Einstein Motorsports, sind beeindruckend.
Zum diesjährigen Rollout des von Studierenden der Hochschule Ulm gebauten Rennwagens am Freitagabend hatte sich das Team des Einstein Motorsport etwas Besonderes ausgedacht: Mit dem Shuttlebus ging es für die rund 200 Gäste rauf auf die Wilhelmsburg. Dort zeigten die „Einsteinler“, dass sie nicht nur hervorragende Motorsportingenieure, sondern auch begabte Eventplaner in ihren Reihen haben. Für das leibliche Wohl der Gäste war dank verschiedener Stände ebenso gesorgt wie für die passende Präsentation des neuen Rennwagens Al‘ 16 auf einer kleinen Bühne. Zum Start des Events liefen auf dem Videoscreen zunächst Glückwünsche anderer „Formula Student“-Teams aus Europa und Deutschland.
Seit Gründung der Formula Student Germany im Jahr 2006 nimmt das Einstein Motorsport Team der Hochschule Ulm an dem großen studentischen Konstruktionswettbewerb teil. Die Studierenden entwickeln und bauen einen Rennwagen, der sich dann bei internationalen Wettbewerben beweisen muss. Dieses Jahr nimmt das Einstein Motorsport Team an den Formula Student Rennen in Spielberg und Hockenheim teil.
Wichtiger als der Erfolg in den verschiedenen Wettbewerbsdisziplinen wie Design, Kostenanalyse und Businessplan oder den eigentlichen Renndisziplinen wie Ausdauerrennen, Sprintwertung oder Rundkursrennen, sind die Erfahrungen, die die Studierenden während des Projekts sammeln. Dies betonte auch Professor Christian Dettman, Prorektor für Studium und Lehre der Hochschule Ulm, in seinem Grußwort: „Seit 10 Jahren bauen Sie und Ihre Vorgänger tolle Automobile, die mal mehr, mal weniger erfolgreich sind. Doch das ist nicht der zentrale Punkt. Entscheidend ist, dass Sie in kompletter Eigenregie in Ihrem Team ein hochkomplexes Produkt entwickeln und an den Start bringen, inklusive Kosten- und Zeitplan. Genauso, wie Sie es später in Ihrem Berufsleben machen werden. Wir, Ihre Hochschule, sind sehr stolz auf das Einstein Motorsport Team, und wünschen noch viele erfolgreiche Jahre.“
Bei der Entwicklung des Al‘ 16 legte das Team um den technischen Leiter Patrick Pelz und den kaufmännischen Leiter Felix Rietmann besonderes Augenmerk auf Leichtbau, Performance, Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit – daran hatte es beim Vorgänger Al‘ 15 manchmal gehapert. Dank kleinerer Räder verbraucht der Al‘ 16 weniger, hat einen tieferen Schwerpunkt und dadurch eine bessere Dynamik. Auch das Fahrwerk wurde komplett überarbeitet. Das neu eingebaute Motorsteuergerät MS6 von Bosch macht Änderungen in der Fahrzeugprogrammierung einfacher als bisher.
Für das Team ging es im Anschluss an die Präsentation noch in den Ulmer Club Myer’s, wo der Stress der letzten Wochen weggefeiert wurde. Die Mitgliedschaft bei Einstein Automotive e.V. ist offen für Studierende aller Fachgebiete. Schon im September wartet das nächste Kick-off-Meeting zur Vorbereitung der Rennsaison 2016/2017.
