Die Präfektur Aomori am nördlichen Zipfel der japanischen
Hauptinsel Honshu leidet darunter, dass junge Menschen zum Studium oder nach
dem Studium die Präfektur verlassen und in die großen Städte wie Tokyo, Osaka
oder Nagoya abwandern. „Präfektur“ bezeichnet eine mittlere Verwaltungsebene
zwischen dem japanischen Zentralstaat und den Gemeinden. Die Industrie in Aomori
ist dabei ähnlich wie jene in der Region Ulm mittelständisch geprägt.
Herr
Tomohiro Tsukidate, ein leitender Beamter der Präfektur
Aomori, weilte zu Studienzwecken an der Hochschule Ulm. Dort ließ er
sich von Professor Stephanus Faller, Studiendekan "Duales Studium im
Maschinenwesen", das
Studium nach dem Ulmer Modell erklären. In Japan
nimmt man an, dass dieses dafür sorgt, dass kleinere und mittlere Unternehmen
qualifizierten Nachwuchs gewinnen und halten können.
Das Studium nach dem Ulmer Modell ist in der Tat ein
Erfolgsmodell. Viele junge Menschen entscheiden sich für diese spezielle Form
des dualen Studiums an der Hochschule Ulm, in dem man neben dem akademischen
Bachelorabschluss auch einen IHK-Ausbildungsberuf erlernt, so dass den Unternehmen
in der Region stets hoch qualifizierter Nachwuchs zur Verfügung steht, der
schon in der jeweiligen Firma gelernt hat. Herr Tsukidate nahm viele Eindrücke
an der Hochschule Ulm mit und wird dem Präfekten der Präfektur Aomori
berichten.