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Professor Norbert Barneck aus der Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft erklärt den Besuchern vom Club der Industrie die Funktionsweise der Positionsbestimmung von Objekten per RFID verwendet.

Mit Datenbrille und FlexFörderer in die Logistik der Zukunft

Club der Industrie zu Gast an der Hochschule Ulm

​Unter dem Motto „Aktuelle Trends in der Logistik“ besuchten am Mittwochabend rund 30 Mitglieder des Clubs der Industrie Ulm/Neu-Ulm das Institut für Betriebsorganisation und Logistik (IBL) der Hochschule Ulm. Die Gäste aus der Industrie warfen dort einen Blick in die nahe Zukunft des modernen Produktions- und Logistikprozesses. „Wie Sie sehen werden, bildet das IBL die Realität in der Wirtschaft nicht nur ab, sondern ist der dortigen Entwicklung sogar manchmal einen Schritt voraus“, so Professor Hartwig Baumgärtel, Leiter des Instituts, in seiner Begrüßung.

​Zur Einstimmung stellte Professor Norbert Bartneck aus der Fakultät Produktionstechnik und Produktionswirtschaft zunächst die Fakultät und das Institut vor. Mit über 1000 Studierenden ist die Fakultät die größte Fachabteilung der Hochschule. Fünf Bachelor- und zwei Masterstudiengänge werden angeboten. Das praktische Wissen wird in drei Instituten vermittelt. Im IBL kommen dabei modernste technische Systeme zum Einsatz, vom automatischen Kleinteilelager bis zur Simulation einer digitalen Fabrik, um die Studierenden fit für die „Industrie 4.0“ zu machen.

Datenbrille

In Kleingruppen konnten sich die Unternehmer im Anschluss drei der neuesten im IBL verwendeten Technologien genauer anschauen. Einer breiteren Öffentlichkeit dürfte die Datenbrille durch Googles Produkt „Google Glass“ bekannt sein. In der Logistik wird diese Technik für die beleglose Kommissionierung genutzt. Der Lagerarbeiter bekommt die Aufträge direkt auf seinem Brillendisplay angezeigt, und weiß so sofort, welche Teile er kommissionieren muss und wo er die Teile im Lager findet. Der analoge Auftragszettel entfällt. Die Nachverfolgung des Auftrags erfolgt digital. Große deutsche Unternehmen nutzen mittlerweile die  Datenbrillen schon in Pilotprojekten, beispielsweise Volkswagen oder die Deutsche Post.



FlexFörderer

Als zweite Station wurde der FlexFörderer unter die Lupe genommen. Statt einer vorgegebenen Route und einer aufwendigen zentralen Steuerung der Transportelemente  wie bei herkömmlichen Förderanlagen, suchen hier die einzelnen Förderelemente mit Hilfe von RFID (Radio Frequency Identification)​-Tags an den zu befördernden Transportboxen selbstständig den schnellsten Weg ans Ziel. Die Förderelemente kommunizieren untereinander, um die beste Route durch das Förderwirrwarr zu finden. Das System  funktioniert dabei auch mit aufgedruckten Barcodes. Da Flexibilität und schnelle Anpassung der Produktion immer wichtiger werden, bieten solche intelligenten, dezentralen Fördersysteme Chancen den innerbetrieblichen Transport einfacher und effizienter zu gestalten. Einzelne Förderelemente können schnell abgebaut, und an anderer Stelle mit anderen Förderelementen schnell wieder zu einer Funktionseinheit kombiniert werden. Die Hochschule Ulm ist neben dem Karlsruher Institut für Technologie und der Hochschule Wildau  eine von nur drei Hochschulen, bei denen der FlexFörderer zum Einsatz kommt. Ab dem Wintersemester 2016/17 werden auch erstmalig Studierende am Gerät ausgebildet.

Positionsbestimmung per RFID

Die dritte fortschrittliche Technologie, die im IBL Verwendung findet, ist eine Positionsbestimmung von Objekten (z.B. Produkte, Behälter)  per RFID. Während herkömmliche RFID-Systeme in der Logistik die Objekte nur erkennen, wenn sie in unmittelbarer Nähe einer Antenne sich vorbeibewegen, erlaubt diese Technologie eine permanente Erfassung der Position der Objekte. Im IBL sind dafür zwölf fest positionierte Sendeantennen im Einsatz, welche Signale an die passiven RFID-Tags auf den einzelnen Artikeln oder Behältern senden. Ein zentraler Empfänger kann dann durch die Auswertung aller empfangenen Signale die Position eines Objektes bis auf einen Meter genau bestimmen. Damit lassen sich die Abläufe in Logistikzentren oder Warenhäusern wesentlich besser kontrollieren. So erprobt ein großer deutscher Modeanbieter diese Technologie bereits zur automatischen Inventur in seinen Geschäften.

Gerd Stiefel, der Vorsitzende des Clubs der Industrie, bedankte sich nach einer guten Stunde bei den Gastgebern vom IBL und Rektor Volker Reuter, für den informativen und angenehmen Abend und bei Vorstandsmitglied Manfred Müller, der durch seine guten Kontakte zur Hochschule als stellvertretender Vorsitzender des Alumnivereins „Pro! Hochschule Ulm“ den Abend möglich gemacht hatte. Es zeige sich, dass „die Logistik eine der Kernkompetenzen der Industrie 4.0 sein wird“.  Nur durch den Einsatz neuester  Technologien in Produktion und Logistik könne die Effizienz und Geschwindigkeit so gesteigert werden, dass Produkte weiterhin gewinnbringend an den Markt gebracht werden können. Sprach‘s, und verschwand nach Hause, wo seine Frau auf ihn wartete, immerhin hatte Herr Stiefel Hochzeitstag.

18.07.2016 15:30

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